Außenlager Stele, Melk, Niederösterreich. KZ-Außenlagers Melk

Zwischen dem 21. April 1944 und dem 15. April 1945 bestand in der Freiherr von Birago-Pionierkaserne Melk ein Konzentrationslager. Es war mit rund 14.390 KZ-Häftlingen, die hier innerhalb eines Jahres zur Zwangsarbeit herangezogen wurden, eines der größten Außenlager des KZ-Standortes Mauthausen und das größte KZ-Außenlager in Niederösterreich.

Nicht nur an der Pionierkaserne in Melk sondern auch an vielen anderen der ehemaligen Tatorte der NS-Diktatur fehlen heute Erinnerungszeichen oder Informationen, die einen Mauthausen‐Zusammenhang ermöglichen würden. „Mauthausen“ zu begreifen bedeutet jedoch, das „System Mauthausen“ mit seinen über 40 Außenlagern zu verstehen. Zu verstehen, dass sich die KZ‐Verbrechen über nahezu ganz Österreich erstreckten, dass sich „Mauthausen“ sozusagen „vor der Haustüre“ befand.

Die Außenlager‐Stele kennzeichnet nicht nur den jeweiligen Aufstellungsort als Teil des KZ‐Systems Mauthausen, sie führt auch alle übrigen Orte ehemaliger Außenlager an einem Punkt zusammen, als Aufzählung ohne Hierarchie, und macht die Bezüge zueinander über Distanzen und Richtungen räumlich fassbar. Dadurch lassen sich auch die unterschiedlichen Deportationswege der KZ‐Häftlinge nachzeichnen, die sie häufig an mehr als nur ein Außenlager brachten.

Die Außenlager‐Stele ist ein Projekt von Ute Bauer-Wassmann und Stephan Matyus (Gedenkbüro Mauthausen), Architekt Christoph Wassmann, Wilhelm Luggin (Statik und Konstruktion) sowie den Bildhauern Mischa Guttmann und Roman Spiess.

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