Wels

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Kategorie: Monument

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Die Gründung des KZ-Außenlagers Wels I (auch „Waldwerke I“, „Notbehelfsheimbau“, „SS-Arbeitslager Gunskirchen“) erfolgte Ende 1944 (Nov. oder Dez.). Die etwa 400 männlichen Häftlinge, hauptsächlich aus Polen und der Sowjetunion, waren zunächst in einer Volksschule in Gunskirchen untergebracht. Ihre Hauptaufgabe war der Aufbau des späteren KZ Gunskirchen in einem Waldstück an der Gemeindegrenze Gunskirchen/Edt bei Lambach; sie mussten Bäume fällen und Baracken errichten. Ursprünglich war geplant, dieses Lager später für die Rüstungsindustrie zu nutzen. Über die Bewachung ist wenig bekannt; Lagerarzt war SS-Obersturmführer Dr. Hermann Richter. Das Lager Wels I wurde Ende März/Anfang April 1945 aufgelöst; die Häftlinge wurden vermutlich ins KZ Ebensee oder ins neu eröffnete KZ Gunskirchen deportiert. Die genaue Lokalisierung von Wels I ist heute schwierig.\n\nDas KZ-Außenlager Wels II, ein Subkommando des KZ Ebensee, bestand nur kurz vom 24. März bis zum 13. April 1945. Es umfasste rund 1.500 Häftlinge, bei denen es sich großteils um ausgebildete Metallfacharbeiter handelte, was auf eine geplante Verwendung in den Welser Flugzeug- und Metallbauwerken hindeuten könnte. Tatsächlich wurden sie jedoch ausschließlich zu Aufräumarbeiten am bombardierten Welser Bahnhof im Tag- und Nachtschichtbetrieb eingesetzt. Die Unterbringung erfolgte vermutlich in einer Halle im Stadtteil Noitzmühle, ohne Zäune, Sanitäranlagen, Küche oder Betten; die Häftlinge schliefen auf Stroh. Die Bedingungen waren extrem hart; nach nur zwei Wochen wurden 400 arbeitsunfähige Häftlinge gegen neue aus Ebensee ausgetauscht. Die Zahl der Todesopfer ist unbekannt. Am 13. April 1945 wurden die Häftlinge auf einen verlustreichen Todesmarsch ins KZ Ebensee getrieben.