St. Lambrecht
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Kategorie: Monument
Info
Auf dem 1938 von der SS beschlagnahmten Gelände des Benediktinerstiftes St. Lambrecht wurde am 12. März 1942 zunächst ein Außenlager des KZ Dachau für Männer eingerichtet. Am 20. November 1942 wurde es dem KZ Mauthausen unterstellt. Die Häftlingszahl erreichte maximal 101 Männer. Im Juni 1943 wurden alle nicht-spanischen Häftlinge nach Mauthausen/Gusen überstellt und dort großteils ermordet; danach wurden 99 spanische Häftlinge und ein polnischer Häftlingsarzt nach St. Lambrecht gebracht. Die Männer mussten Zwangsarbeit in der Forst- und Gutsverwaltung sowie beim Bau einer Siedlung und einer Villa für den SS-Verwalter Hubert Erhart leisten. Die Haftbedingungen verschlechterten sich nach der Übernahme durch Mauthausen erheblich. Lagerführer war SS-Hauptscharführer Heinrich Schöller. Das Lager wurde nicht evakuiert und am 11. Mai 1945 von britischen Truppen befreit. Ein Gedenkstein im Stiftshof erinnert seit 2008 an die Opfer.\n\nEbenfalls auf dem Gelände des beschlagnahmten Benediktinerstiftes St. Lambrecht wurde im Frühjahr 1943 (März/April) ein Frauenlager als Außenlager des KZ Ravensbrück eingerichtet. Am 15. September 1944 wurde es administrativ dem KZ Mauthausen unterstellt. Die 23 bis 24 Häftlinge waren ausschließlich Zeuginnen Jehovas („Bibelforscherinnen“) aus Deutschland, Polen, den Niederlanden, Österreich und Belgien. Sie waren in einem Seitentrakt des Klosters untergebracht und mussten Garten-, Reinigungs-, Land- und Forstarbeiten sowie Hilfsarbeiten für die „Publikationsstelle Wien“ und in der Häftlingsküche (für Männer- und Frauenlager) verrichten. Die Bewachung erfolgte durch SS-Aufseherinnen aus Ravensbrück unter der Gesamtleitung von SS-Hauptscharführer Heinrich Schöller. Das Lager wurde nicht evakuiert und am 11. Mai 1945 von britischen Truppen befreit. Ein Gedenkstein im Stiftshof erinnert seit 2008 auch an die weiblichen Häftlinge.