Schloss Lannach

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Kategorie: Monument

Info

Das KZ-Außenlager Schloss Lannach, ein Frauenlager und Subkommando von Schloss Mittersill, wurde am 24. März 1944 eingerichtet. Neun weibliche Häftlinge, allesamt als Zeuginnen Jehovas („Bibelforscherinnen“) klassifiziert und aus Deutschland, Böhmen, Mähren und Polen stammend, wurden von Schloss Mittersill hierher überstellt. Das Schloss war seit 1938 an die SS verpachtet und wurde im September 1944 beschlagnahmt, nachdem sich der Besitzer Franz Kandler geweigert hatte, es an die SS zu verkaufen. Die Frauen waren vermutlich im ehemaligen Schüttboden des Schlosses untergebracht und mussten Zwangsarbeit in einem SS-eigenen Versuchslabor sowie in der Landwirtschaft (Felder, Glashaus) leisten. Da Zeuginnen Jehovas als \"nicht fluchtgefährdet\" galten, war die Bewachung minimal; die SS-Aufseherin Emma Raabe wurde bald abgezogen. Alle neun Frauen erlebten die Befreiung durch die Rote Armee am 9. Mai 1945. Das Schloss ist heute in Privatbesitz (Familie Bartenstein); ein Erinnerungszeichen existiert nicht.