
Melk
Details
Adresse: Schießstattweg 2, 3390 Melk
Webseite: https://www.zhzmelk.at/de/
Kategorie: Monument
Info
Das KZ-Außenlager Melk, eines der größten im Mauthausen-System, wurde am 20. April 1944 gegründet; die ersten 500 Häftlinge trafen am Folgetag ein. Es befand sich in der Birago-Kaserne am Stadtrand von Melk. Unter dem Tarnnamen „Quarz“ mussten die Häftlinge eine riesige Stollenanlage in Roggendorf bei Loosdorf für die unterirdische Kugellagerproduktion der Steyr-Daimler-Puch AG errichten. Insgesamt waren über 14.390 Häftlinge interniert (Höchststand 10.314 im Jan. 1945), darunter ca. 30% Juden sowie große Gruppen aus Polen, Ungarn, Frankreich und der Sowjetunion. Die katastrophalen Arbeits- und Lebensbedingungen forderten mindestens 4.880 Todesopfer, die im lagereigenen Krematorium verbrannt wurden. Die Bewachung erfolgte durch Luftwaffe-Soldaten (später zur SS überstellt) unter den Lagerführern Streitwieser und Ludolph. Ab 11. April 1945 wurde das Lager evakuiert; Häftlinge wurden nach Mauthausen und Ebensee deportiert, Marschunfähige ermordet. Das Krematoriumsgebäude wurde 1963 als Gedenkstätte eingeweiht.