Leibnitz-Aflenz

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Kategorie: Monument

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Zur Sicherung der Rüstungsproduktion der Steyr-Daimler-Puch AG in Graz vor Luftangriffen wurde der Römerkalksteinbruch bei Aflenz an der Sulm (Gemeinde Wagna) für eine unterirdische Verlagerung ausgewählt. Das KZ-Außenlager Leibnitz-Graz (auch Aflenz oder Wagna genannt) wurde am 9. Februar 1944 (alternative Daten: 4. oder 8. Feb.) mit einem Transport von 201 Häftlingen aus Mauthausen eröffnet. Das Lager lag unterhalb des Steinbruchs; das gesamte Areal war Sperrgebiet. Die Häftlinge (Höchststand 655 im Juli 1944), mehrheitlich aus der Sowjetunion, Polen, Deutschland, Österreich und Jugoslawien, mussten den Steinbruch ausbauen, Stollen graben und später Flugzeug- und LKW-Teile fertigen. Mindestens 78 Häftlinge starben unter den harten Bedingungen; Tote wurden anfangs nach Mauthausen/Graz zur Kremierung gebracht, später in einem Massengrab nahe dem Lager verscharrt. Die Bewachung erfolgte durch ca. 50 SS-Angehörige unter den Lagerführern Altfuldisch, Miroff und Ricken. Am 2. April 1945 wurde das Lager aufgelöst und 467 Häftlinge auf einen Todesmarsch nach Ebensee geschickt, den nur 407 erreichten; viele wurden erschossen oder flüchteten. Gedenkzeichen existieren am Stollen und in Leibnitz.