Hinterbrühl
Details
Adresse: Keine Adresse verfügbar.
Kategorie: Monument
Info
Das KZ-Außenlager Hinterbrühl (Deckname „Lisa“ für das Lager, „Languste“ für das Werk) wurde im September 1944 als Teil des Lagerkomplexes Wien-Floridsdorf eingerichtet. Es nutzte die trockengelegte Seegrotte, ein ehemaliges Gipsbergwerk, als bombensichere Produktionsstätte für die Heinkel-Werke. Die Häftlinge, hauptsächlich aus Polen, der Sowjetunion und Italien (Stammbelegschaft ca. 800, Höchststand durch Evakuierungen bis 1.800, möglicherweise über 3.500 kurzfristig interniert), mussten im Schichtbetrieb (erst 12, dann 8 Stunden) Rümpfe für den Düsenjäger Heinkel He 162 sowie Teile für die V2-Rakete und den Nachtjäger He 216 produzieren. Das Lager befand sich oberhalb der Grotte. Kommandant aller Heinkel-Lager war SS-Untersturmführer Anton Streitwieser; die Bewachung erfolgte großteils durch Luftwaffe-Angehörige. Am 1. April 1945 wurde das Lager evakuiert; 1.884 Häftlinge traten den Todesmarsch nach Mauthausen an, 52 marschunfähige Häftlinge wurden zuvor ermordet und in einem Massengrab verscharrt. Eine Gedenkstätte existiert am ehemaligen Lagergelände.